Ur-gut Schlafen

Anthropologen und Biogenetiker sind sich einig: Der Mensch selbst hat sich in den letzten 300.000 Jahren seiner Geschichte wesentlich weniger verändert als die Umgebung, die er sich erschaffen hat. Viele Zivilisationserkrankungen sind darauf zurückzuführen, dass wir genetisch immer noch Jäger und Sammler sind, die den ganzen Tag das Feuer bewachen, Früchte sammeln oder dem Wild hinterherjagen. Wir aber gehen maximal zum Kühlschrank und jagen der nächsten Beförderung hinterher. Und anstatt uns am Abend in die finstere Höhle zurückzuziehen, sind wir einer Welt mit Lichtverschmutzung ausgesetzt.

 

Mein Tipp als Schlaf-Gut©-Coach: Brechen Sie hin und wieder aus der Bequemlichkeit unserer Gesellschaft aus. Ziehen Sie sich zurück in die Natur, lassen Sie Handy und Computer zu Hause, bewegen Sie sich im Rahmen Ihrer gesundheitlichen Möglichkeiten und verbringen Sie ein paar Nächte irgendwo abseits der großen Siedlungen! Sie werden staunen, wie gut Sie dort schlafen.

 

Keine Sorge, Sie müssen sich keine Höhle suchen. Ein verlängertes Wochenende in einem Tiny House, irgendwo am Waldrand oder an einem ruhigen Seeufer, tut es auch.

 

Tiny Houses sind momentan in aller Munde: Kleine Häuser, wo man schon durchs geringe Platzangebot von max. 25m2 gezwungen ist sich aufs Wesentliche zu beschränken. Das ist sicher nicht das Lebenskonzept für alle von uns, aber eine kurze Zeit ist diese Selbstbeschränkung durchaus bereichernd. Auch aus Sicht der Schlafförderung.

 

Ich zum Beispiel verbringe gerne ein paar Tage im Tiny House Fritz, am Ende einer Forststraße, 7km außerhalb des Ortskerns von Schwarzenbach an der Pielach gelegen. Dort finde ich auf rund 20m2 alles, was ich zum Leben brauche. Eine komplett ausgestattete Küche, alle Sanitäreinrichtungen bis hin zur Dusche. Sogar eine hochwertige Musikanlage gibt es und natürlich ein bequemes Bett im ersten Stock. Aber vor allem: Einen herrlichen Blick in die Natur. Was ich nicht finde, sind Vorhänge oder Jalousien, denn in der Nacht wird es abgesehen von Sternenlicht und Mondschein auch so stockdunkel. Der Schlafplatz ist ganz unterm Dach untergebracht, eine richtige Schlafhöhle. Die Geräusche beschränken sich auf das, was in der Nacht in der Natur so passiert. Ein fernes Gewittergrollen, der Ruf einer Eule oder vielleicht, wenn man im Herbst Glück hat, in den Morgenstunden das Röhren eines Hirsches.

 

Am Tag mach ich dann eine Wanderung oder geh eine Runde laufen. Manchmal ist es auch nur ein ausgedehnter Spaziergang, der mich sicher bei einer bewirtschafteten Hütte vorbeiführt. So viel Gesellschaft darf schon sein. Schon nach kurzer Zeit stellt sich dann eine Ruhe bei mir ein, die mich auch besser schlafen lässt. Selbst dann noch, wenn ich wieder in der Stadt bin.

 

Es gibt diesmal keine weiteren Regeln und Tipps. Lassen Sie an einem Platz wie dem oben beschriebenen einfach die Natur auf sich wirken. Ganz egal wie zivilisationsverwöhnt, genetisch sind wir immer noch der homo sapiens, der vor 300.000 Jahren in den Steppen Afrikas seinen Anfang nahm.

 

Schlaf-Gut©

 

Ihre Christina Stefan

 

PS: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Tiny House (SoFree by Green Up GmbH) ohne finanzieller Zuwendung.

 

in den Bergen des östlichen Mostviertels, September 2019

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